Montag, 23. Januar 2012

Professor Englberger unterstützt SOMID



Herr Prof. Dr.-Ing. Englberger hat mit seinem Fachwissen das Team unterstützt und somit zu einem möglichen Erfolg der Mission beigetragen.
Was genau Herr Professor Englberger gemacht hat und wer er so ist hat er uns in einem kleinen Interview verraten.

SOMID:
Herr Professor Englberger, Sie sind an der Fakultät für Elektrotechnik und Technische

Informatik tätig. Wie würden Sie die Inhalte dieses Studiengangs für einen Laien beschreiben?

Prof.Dr.-Ing. Englberger: Der Studiengang besitzt zwei Vertiefungsrichtungen die Technische Informatik (Applied Computer Technology) und die Kommunikationstechnik (Applied Communication Technology). Bei der Vertiefung Kommunikationstechnik geht es im Schwerpunkt darum den Studierenden zu zeigen, wie Informationen übertragen werden können. Dies beinhaltet die Übertragung von Daten und Sprachsignalen über Netzwerke, über Kabel, über Satelliten oder über Mobilfunk. Der zweite wichtige Punkt ist die Realisierung dieser Systeme.
Heutige Geräte verfügen in immer größerem Maße über Steuerungen, die mithilfe von Prozessoren realisiert werden. Selbst einfache Haushaltsgeräte wie z. B. Waschmaschinen verwenden Prozessorsteuerungen. In komplexeren Geräten, wie einem digitalen Satellitenempfänger oder einem Fernseher, sind häufig komplette Rechnersysteme untergebracht, die die Empfangseinrichtungen steuern. Da man an ein solches Rechnersystem Festplatten über eine USB-Verbindung anschließen kann, ist es möglich diese Systeme so zu erweitern, dass man die Funktion eines Festplattenrecorders erhält. Ich selbst verwende die Prozessorsysteme zur Steuerung von Robotern. In der Technischen Informatik vermitteln wir Kenntnisse, die es ermöglichen die oben genannten Systeme oder Geräte zu realisieren.

SOMID:
Sie haben das Projekt SOMID unterstützt. Ein Projekt der Luft- und Raumfahrtechnik. Wie kam es dazu?


Prof.Dr.-Ing.Englberger: Mitglieder von SOMID kamen auf mich zu und sagten, sie hätten Probleme den Mikrocontroller für ihren Versuch zu programmieren. Dieser Prozessor ist im Rahmen des SOMID-Projekts für die Datenaufzeichnungen zuständig. Die Programmierung von Mikrocontrollern ist genau eines der Spezialgebiete, die ich hier vertrete; . Tja und dann haben sie mich sozusagen überredet. Glücklicherweise hatte ich gerade einen sehr guten Studenten, der bei mir seine Bachelorarbeit durchgeführt hat. Und den konnte ich dafür gewinnen, dass er im Rahmen seiner Hilfskrafttätigkeit an dem Projekt SOMID mitarbeitet.


SOMID:
Kommen solche Zusammenarbeiten häufiger vor oder ist das eher die Ausnahme?


Prof.Dr.-Ing. Englberger: Das ist eher die Ausnahme. Leider muss ich sagen. Mir wäre es schon lieber, wenn dies etwas häufiger vorkommen würde. Wir sind hier im Fachhochschulbereich eher praxisnahorientiert. Bei uns liegt der Schwerpunkt der Arbeit in der Regel nicht auf der Entwicklung neuer Algorithmen oder Verfahren, da hierfür sehr umfangreiche mathematische Grundlagen benötigt werden, sondern in der Realisierung. Das liegt an Vorausbildung der Studierenden. Aber wo wir richtig stark und gut sind, sind die Dinge, die wir gerade bei SOMID einbringen konnten - die Entwicklung von Schaltungen und Steuerungen.


SOMID:
Wie könnte man nun den Part den Sie für SOMID mitentwickeln genauer beschreiben?


Prof.Dr-Ing. Englberger: Bei SOMID werden Vibrationen gemessen und deswegen wurden entsprechende Schaltungen entwickelt, die diese Messwerte erfassen. Diese müssen natürlich ausgelesen und gespeichert werden. Den Prozessor, den wir jetzt hier programmiert haben, führt genau dies durch. Wir haben auf dem Controller ein Echtzeitbetriebssystem eingesetzt. Mithilfe dieses Systems liest der Prozessor die Daten aus und speichert sie auf einer SD-Karte ab. Damit stehen die Daten für eine Auswertung zur Verfügung.

SOMID:
Ist es etwas Besonderes für Sie an einer Rakete mitarbeiten zu dürfen?


Prof.Dr.-Ing. Englberger: Doch das ist schon was Besonderes für mich. An einer Rakete haben wir noch nicht gearbeitet. Normalerweise arbeite ich bzw. beschäftige ich mich mit Robotern bzw. Roboterfahrzeugen. Die Aufgabenstellung ist dort sehr ähnlich. Von daher war es für uns keine große Schwierigkeit für SOMID so etwas zu machen.


SOMID:
Ist der Start der Rakete für Sie etwas Besonderes? Fiebern Sie dem Start der Rakete entgegen?


Prof.Dr.-Ing. Englberger: Für die Studenten ist es sicherlich etwas Besonderes. Bei unserem Beitrag habe ich ja sozusagen die Arbeit nur vermittelt. Die Hauptarbeit hat dann Herr Rüther gemacht. Doch der ist sicherlich sehr interessiert, ob unser Programm unter den Bedingungen funktioniert und auch ich selber bin sehr gespannt.

SOMID:
Sie sagten Herr Rüther hat das für Sie übernommen. Wer ist er und was genau hat er gemacht?


Prof.Dr.-Ing. Englberger: Herr Rüther hat bei mir seine Bachelorarbeit durchgeführt und inzwischen auch seine Studienarbeit im Rahmen des Masters. Weiterhin wird er die Masterarbeit bei mir schreiben. Herr Rüther hat die Programmierung des Mikrocontrollers übernommen, der letztendlich die gesamte Steuerung übernimmt. Die Qualität seiner Arbeiten kann man daran erkennen, dass er für seine Bachelorarbeit den Münchner VDE-Award 2011 gewonnen hat.
SOMID: Abschließend noch etwas zu SOMID bzw. allgemein?
Prof.Dr.-Ing. Englberger: Ich finde es schade, dass wir uns erst so spät beteiligen konnten. Weil ich glaube, wenn wir uns vorher schon hätten einbringen können. dann hätte man manches einfacher und besser machen können.

SOMID:
Zusammenarbeit zwischen Uni und FH gibt es diese? Sie hatten anfangs erwähnt, dass das eher selten ist.


Prof.Dr.-Ing. Englberger: Es sind eher persönliche Kontakte. Von der Uni aus gibt es keine offizielle Plattform, die die Zusammenarbeit fördert. Das Verhältnis zu den universitären Kollegen ist zwar gut, aber gemeinsame Projekte sind eher die Ausnahme. Schade.

Vielen Dank Herr Professor, dass Sie uns einen kleinen Einblick in ihre Tätigkeit gewährt haben.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen